vielen Dank für Ihre umgehende Nachricht und Reaktion! Allein dafür hätten Sie verdient, die Anmeldegebühr zu behalten. Ihre Reaktion ist die ehrenhafteste, die ich bisher von einem Filmfestival erlebte. Schon deshalb werde ich sie überall empfehlen.

Bezüglich der Länge meines Films haben Sie sicher Recht und wieder nicht. Ich könnte den Film leicht kürzen, zum Beispiel auf 80 Minuten. Aber das wäre so, als würde ich Martha ohne Beine auf die Leinwand schicken. Es gab bereits einige Festivals, die mein dreistündiges slowcumentary zeigen wollten. Allerdings hatte ich es nicht erlaubt, da ich mir auf wichtigen Festivals, die zum Teil Weltpremieren verlangen, verrückt wie ich bin, immer noch eine kleine Chancen ausrechne. Sie glauben, niemand würde einen dreistündigen Dokumentarfilm zeigen? Warum eigentlich nicht? Drei- oder vierstündige Spielfilme werden doch auch gezeigt. Müssen Dokumentarfilme grundsätzlich schlechter oder langweiliger als Spielfilme sein? Ich glaube nicht. Die Berlinale zeigte dieses Jahr einen 14stündigen Dokumentarfilm. Vielleicht ist mein slowcumentary nicht zu lang, sondern noch zu kurz? Mit dieser nicht ganz ernst gemeinten Äußerung möchte ich mich mit allerhöchstem Respekt für Sie und Ihre Arbeit verabschieden. Ich werde Ihre Antwort nie vergessen.