Über mich
Geboren wurde ich im schönen Erfurt, der heutigen Landeshauptstadt von Thüringen.
Meine „Karriere“ als Fotograf begann in Güstrow an meinem 11. Geburtstag mit einer POUVA SL 100, einem Geschenk meiner lieben Mutter.
Das Abitur machte ich in Greifswald, da meine Familie sich entschloss, ein Haus an der Ostsee zu bauen.
Von 1986 bis 1991 studierte ich Kamera an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg, eine wunderschöne Zeit.
Mich faszinierte vor allem die reale Welt. Es zog mich von Beginn meines Studiums an zu dokumentarischen Formaten und in andere Länder.
1990 führte der zweite internationale SACRED RUN von London nach Moskau auch durch Potsdam. Der Potsdamer Fotograf Henry Notroff schloss sich diesem Lauf für Land und Leben unter der spirituellen Führung von Dennis J. Banks, einem Gründer des American Indian Movement AIM, spontan bis Moskau an. Er hatte mir von der Ankunft der Läuferinnen und Läufer in Potsdam erzählt. Ich hielt Szenen mit einer Super 8-Kamera fest. Als er zurück kam, erzählte er mit so viel Begeisterung von seiner Teilnahme an diesem Lauf, dass ich beschloss, einen Film über einen der nächsten Läufe machen zu wollen. 1993 begleitete ich den SACRED RUN, erneut mit Dennis Banks als spirituellem Führer, durch Australien und Neuseeland (Aotearoa) mit einer professionellen Videokamera. Daraus entstand 1994 mein erster eigener Dokumentarfilm, die poetische Dokumentation „Heiliger Lauf durch heiliges Land“.
Etwa zeitgleich lernte ich Ralf Marschalleck, Regisseur und einer der Geschäftsführer der Berliner Firma UmWeltFilm, kennen und realisierte mit ihm von 1993 bis 1996 drei Dokumentarfilme als sein Kameramann. Es waren zwei Auftragsarbeiten für öffentlich-rechtliche Fernsehsender, die wir mit den Makah an der US-amerikanischen Westküste drehten. Die dritte Auftragsarbeit war das Porträt einer deutsch-rumänischen Familie in Siebenbürgen.
Der schönste Artikel über mich und unseren Verein zur Unterstützung indigener Völker
1995 verschlug es mich auf die Philippinen und nach Thailand, da mich Hartmut Heller, der damalige Vorsitzende des international agierenden Vereins FREUNDE DER NATURVÖLKER, gebeten hatte, ihm zu helfen, über das Schicksal südostasiatischer Ureinwohner, so genannter Negritos, zu berichten. Auf den Philippinen lernte ich Nenita Templo kennen, die uns in eine Gemeinde der vom Vulkanausbruch des Pinatubo im Jahr 1991 betroffenen Gemeinde der Aeta begleitete. Aus dem in Thailand bei den Mani gedrehten Material entstanden zwei Kurzbeiträge für deutsche Fernsehsender. Ich besuchte Nenita und die Aeta auf den Philippinen noch mehrere Male in den folgenden Jahren, aus Liebe und Freundschaft. Es entstand viel Videomaterial in dieser Zeit, das ich zu einer Langzeitdokumentation verarbeiten möchte.
Die Aeta von Lumibao - Ein Artikel von Daniela Waldmann
1997 lernte ich Berlinale-Hauptpreisträger Rainer Simon persönlich kennen. Ich hatte mich an ihn mit dem Vorschlag gewandt, gemeinsam Filmprojekte zu realisieren. Es entstand ein Dokumentarfilm mit den Sápara-Indígenas in Ecuador, den wir über den ORB an ARTE verkaufen konnten, der später auch auf 3sat und in vielen dritten Programmen der ARD ausgestrahlt wurde. Im Jahr 2000 (Endfertigung 2002) schufen wir mit den Chachi der ecuadorianischen Pazifikküste der Provinz Esmeraldas einen semidokumentaren Spielfilm, eine docuficción, ein Genre, das auch indígenas verwenden, um ihre Legenden audiovisuell zu konservieren.
Ebenfalls im Jahr 2000 begann eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Autor, Regisseur und Journalist Eckart Lottmann. Es entstanden zwei Teile einer Dokumentation über die Arbeit Berliner Streetworker und ein Film über den Berliner Stadtteil Heinersdorf. Leider verstarb Eckart bereits im Februar 2020 nach langer schwerer Krankheit. Sein Tod hat mich sehr berührt und hinterließ eine schmerzliche Lücke.
2004 verschlug es mich durch ein Filmprojekt von Zé do Rock nach Südbrasilien. Bis 2008 entstand eine 95minütige Dokumödie aus dem gedrehten Material, die bis 2010 in einigen Kinos und vielen weiteren Orten gezeigt wurde.
2002 hatte ich in Ecuador Lorena Tello kennen gelernt. 2004 kam auch ihr Sohn Freddy nach Deutschland. Diesen Lebenswechsel beobachtete ich viele Jahre mit verschiedenen Kameras. Auch daraus soll eine Langzeitdokumentation werden.
Es entstanden noch andere dokumentarische Arbeiten mit unterschiedlichen Regisseurinnen und Regisseuren, und endlich auch mein zweiter eigener Film, das SLOWCUMENTARY „Bin Martha, Kolumbianerin“. Dieses Genre habe ich geschaffen. Es soll die Einordnung des Filmes erleichtern, den ich als langsamen Autoren-Dokumentarfilm, als slow documentary, bezeichnen würde. In den drei Stunden seiner Dauer hat Martha viel Zeit, über sich und ihr Leben zu erzählen. In zwei längeren Gesprächen mit ihr ist jedoch auch einiges über afrokolumbianische Kultur im Besonderen und Kolumbien und die Welt im Allgemeinen zu erfahren. Martha verblüffte mich immer wieder mit überraschenden Aussagen. Dank ihr und ihren drei Schwestern Yulisa, María und Yasnury konnte ich für mehrere Wochen in ihre für mich bis dahin unbekannte Welt eintauchen, in ihren eigenen Kosmos, der nur scheinbar fremd und exotisch ist. Die Gemeinsamkeiten überwiegen. Ich möchte mich sehr herzlich bei ihnen und allen anderen bedanken, die mir geholfen haben, diese Einblicke zu erhalten, vor allem auch bei meinen Freunden aus Ecuador, insbesondere bei Alejandro Santillán Magaldi.
Beeinflusst von meinen Erlebnissen mit und Berichten über indigene Völker in aller Welt gründete ich 1997 den gemeinnützigen Verein LEBENDIGE ERDE - SACRED EARTH e.V. zur Unterstützung indigener Völker. Wir helfen vor allem Menschen in Not in Ecuador, Kolumbien und auf den Philippinen.